Forschung
Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluss stellt sich dann heraus, dass alles ganz anders war.
Meine Forschungsinteressen liegen im Feld von Medien, Religion und Kultur. Dabei werden anhand von audio- und/ oder visuellen Medien materielle, mediale und digitale Aspekte von Kultur analysiert, Medienakteur*innen (Prozierende, Medienschaffende, Zuschauer) erforscht und medienethische Dimensionen reflektiert. Die Projekte verfügen über verschiedene theoretische und methodische Ausrichtungen und behandeln sowohl historische als auch zeitgenössische Themenbereiche.
Theoretische und methodische Schwerpunkte
Theorien und Methoden der Kultur- und Medienwissenschaft
Medien- und -Filmanalyse
Medienethik und Ethik des Digitalen
Dokumentarische Medien
Migration und mediale Diskurse
Qualitative Methoden
Cultural Studies
Quantitative Zuschauerstudien
Religion und das Internet
(Selbst-) Repräsentation von Religiösen Gemeinschaften in den Medien
Konstruktion von Gender in medialen Diskursen
Medien und Religion
Digitale Religion
Mediatisierung und Digitalisierung
Das Forschungsvorhaben hat zum Ziel, eine kulturwissenschaftlich ausgerichtete Medienethik mit Blick auf Religion auszuarbeiten. Die Rolle der Medien innerhalb von Kommunikationsprozessen im Feld der Kultur bringt eine medienethische Dimension ins Spiel, die der vorliegenden Forschungsskizze den Rahmen gibt. Es handelt sich um die Prämisse, dass die Kommunikation und deren mediale Vermittlung nie wertfrei, sondern immer «ideologisch» untermauert sind. Diese Prämisse stellt sowohl eine Herausforderung für die Medien-. Kultur- und Religionswissenschaft als auch eine für die Gesellschaft dar, derer sich das Vorhaben annimmt.
Digitale und elektronische Medien spielen in zeitgenössischen Hochzeitsritualen eine zentrale Rolle, sei es bei der Vorbereitung, dem Ritual selbst oder danach. Hochzeitsfotograf*innen und Videofilmer*innen inszenieren das Paar während des Hochzeitsrituals, des Empfangs oder des Fests. Oftmals prägen diese Darstellungen die Erinnerungen des Hochzeitspaares und ihrer Gäste an diesen Tag. Daraus leitet sich folgende Forschungsfrage ab: Welche Normen und Werte vermitteln zeitgenössische mediale Darstellungen von religiösen und säkularen Hochzeiten in Europa? Das Forschungvorhaben wird innerhalb einer
Marie Skłodowska-Curie Fellowship durchgeführt.
Film
Das aus dem Jahr 1914 stammende Filmdokument (4 Teile, 8h Laufzeit) The Photo-Drama of Creation erzählt die Geschichte des Alten und Neuen Testaments. Urheber des Films ist Charles Taze, Gründer der Bibelforscherbewegung, aus der die religiöse Gruppierung der Zeugen Jehovas hervorging. Das internationale Forschungsprojekt mit zwölf Forschenden hat zum Ziel, sowohl die ästhetischen Dimensionen als auch die Verbreitung und Rezeption des filmhistorischen Dokuments in verschiedenen Ländern aufzuarbeiten. In meinem Beitrag geht es darum, die religiöse Weltsicht der Bibelforscher anhand des Filmdokumentes herauszuarbeiten. Die Forschung wird vom George Eastman Museum (Rochester/NY, US) finanziert, das den Film gleichzeitig restauriert. Die Beiträge werden in einem aufwändig gestalteten Kunstband mit zahlreichen Szenenbildern aus The Photo-Drama of Creation veröffentlicht.
Filme werden häufig für den Religions-, Theologie- und Ethikunterricht im Hochschulbereich eingesetzt: Bilder, Töne, Geschichten, Bewegungen und Emotionen ziehen die Studierenden in ein Thema hinein, das ihnen abstrakt oder fremd und von ihrer Alltagsrealität entfernt erscheint. Aber wie können wir Filme für den Religions-, Theologie- und Ethikunterricht nutzen? Welche pädagogischen Herausforderungen bringt das Medium Kurzfilm mit sich und welche Möglichkeiten bietet es?
Migration
Die Forschung widmet sich zwei grundlegenden Fragen im Kontext gegenwärtiger Migrationsdebatten: Wie werden religiöse Zugehörigkeiten und Gender in medialen Migrationsdiskursen dargestellt? Welche Rolle spielen Gender und Religion in Migrationsprozessen?
Center for Trusted Internet and Community, National University of Singapore, (Prof. Dr. Maria Teresa Soto Sanfiel): Forschungsprojekt Digital Media Ethics and AI: Moral Reasoning in Social Networks
Università die Macerata (IT), Departement Geisteswissenschaften (Prof. Dr. Carla Danani): Forschung zur Mediatisierung von Hochzeiten in unterschiedlichen kulturellen Kontexten
Hochschule für Philosophie München (DE), Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft, (Prof. Dr. Alexander Filipović): Medienethik, Ethik digitaler Medien und künstlicher Intelligenz
George Eastman Museum, Rochester/NY (US) (Dr. Paolo Cherchi Usai): Forschung zu The Photo-Drama of Creation(1914)
Universität Zürich (CH), Zentrum für Religion Wirtschaft und Politik (Prof. Dr. Christiane Tietz): Forschung und Lehre zu Medien, Religion und Öffentlichkeit
Ludwig-Maximilians-Universität, München (DE), Forschungsgruppe “Medien und Religion” (Prof. Dr. Daria Pezzoli-Olgiati): Forschung zu Medien und Religion, Organisation von Konferenzen und Publikationen
Universitat Autònoma di Barcelona (ES), Abteilung Audiovisuelle Kommunikation und Werbung (Prof. Dr. Maria Teresa Soto Sanfie)l: Forschungsprojekt Zuschauerforschung
Massachusetts Institute of Technology (USA), Comparative Media Studies (Prof. Dr. Edward Schiappa, Prof. Dr. Heather Hendershot): Austausch über religiöse Gemeinschaften in den Medien, Medientheorien- und geschichte
Harvard University (USA), North American Religions Colloquium (Prof. Dr. David N. Hempton, Prof. Dr. David F. Holland): Amerikanische Religionsgeschichte und Mormonentum
Yale Unversity (USA), Film Studies Program (Prof. Dr. Charles Musser): Dokumentarfilmtheorie und Filmgeschichte
Villanova University (USA), Theology and Religious Studies (Prof. Dr. Stefanie Knauss): Konferenzen, Publikationen
University of Hull (GB), Faculty of Arts and Social Science (Dr. Alexander D. Ornella): Workshops, Publikationen
University of London (GB), Roehampton university (Dr. Sean Ryan): Publikationen, Konferenzen.